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Sonntag, 23. Februar 2014

Hydrocephalus



Das ist Luise, mein Hund, 4 Jahre.
Und ich moechte Euch etwas ueber sie berichten.







Seit inzwischen etwas ueber 1 Woche hat sich eine dunkle Wolke uber meine kleine Chihuahua Huendin Luise gelegt. Es war bisher alles wundervoll, wir kauften sie als sie 1 Jahr alt war und sind extra fuer sie nach Berlin gefahren um sie abzuholen. Wir kauften sie nicht von einem Zuechter, sondern von einer aelteren Dame, die bereits einen aelteren Chihuahua hatte. Leider war dieser eifersuechtig auf Luise und es gab Probleme, somit entschied sich die Dame Luise abzugegeben.

Die letzten 3 Jahre waren wie gesagt wundervoll, Luise ist ein quirliger, verspielter, sehr sensibler und feiner Hund. Wir nehmen sie so gut wie immer mit, egal ob in die Stadt, beim Fahrradfahren, zum Essen gehen, in den Flieger oder zum Arbeiten in der Pizzeria, dort hat sie ein kleines Koerbchen und bekommt von Tag zu Tag immer mehr Fans. Die Gaeste moegen sie sehr.

Vor etwas ueber eine Woche fing es an, sie bekam einen Epileptischen Anfall aus dem sie nicht mehr herauskam. Das heisst, sie bekam einen Anfall nach den Anderen, war voellig benommen, zitterte, krampfte, ich vermute sie war auch blind. Es war eine Katastrophe. Ich fuhr sofort mit ihr zum Tierarzt, dort bekam sie Medikamente und musste ueber Nacht dort bleiben. Am Morgen, als ich anrief um mich zu informieren, erhielt ich die Nachricht, dass sich Luise nach wie vor in einem sehr schlechten Zustand befindet und den ganzen Abend noch Probleme mit dem Anfall hatte, sie kam einfach nicht richtig heraus. Nachts um 2 Uhr fing es dann leider wieder an, laut Aerztin. Als ich Luise am Morgen abholte, um sie in eine Spezialklinik zu bringen, war ich am Boden zerstoert, meine Luise war ein kleines, zusammengekringeltes Wuermchen, das voellig verloren in dieser mit Rotlicht beleuchteten Box beim Tierarzt lag. Sie konnte weder stehen, noch sitzen, die Augen nur halb offen, keine Reaktion in den Pupillen, ebenso an Nase und Ohren, sie war schwach, fast leblos aber sie quiekte und weinte sobald sie meine Stimme hoerte. Ich machte mir furchtbare Sorgen. Ich muss dazu sagen, dass Luise bereits 1 Jahr zuvor 3 Epiletische Anfaelle hatte, im Abstand von 2 Monaten, aber nach 1-2 Minuten waren sie vorbei und nach einer kurzen Benommenheitsphase anschliessend, war sie schnell wieder ganz normal. Das ein Epileptischer Anfall auch zu einem status epilepticus fuehren kann, also dass der Anfall nicht mehr von alleine aufhoert und somit akute Lebensgefahr bedeutet, wussten wir, soll aber sehr selten vorkommen. Leider kam es vor, vor etwa 1 Woche. 

Der Tierarzt in der 2. Klinik, wo ich laut Anraten der 1. Klinik hingehen sollte, machte mir recht schnell jegliche Hoffnung zu nichte, es fiel sogar das schreckliche Wort Erloesung. Ich fand es viel zu voreilig, wenn auch einfach nur realistisch seiner Meinung nach. Bei der CT Untersuchung hat sich herausgestellt, dass Luise einen Wasserkopf ( Hydrocephalus ) hat, von Geburt an. Durch den zunehmenden Druck auf das Gehirn durch das Wasser, werden die Anfaelle ausgeloest. Ein Wasserkopf ist nicht mit Medikamente zu behandeln, sie bekommt lediglich Cortison und eine Mittel gegen die Anfaelle, aber kein Medikament kann die Zunahme der Fluessigkeit im Kopf weder stoppen, noch reduzieren. Ein Wasserkopf endet toedlich. Fuer mich brach eine Welt zusammen. Ich wollte es nicht akzeptieren, dass Luise wohlmoeglich nicht mehr nach Hause kommen darf. Ich habe nur noch geweint.

Luise blieb weitere 3 Tage dort.
Und Luise ist jetzt wieder zu Hause.
Es geht ihr gut und ist ganz die alte Luise. Die Reaktionen sind wieder da, wedelt mit dem Schwanz und flitzt eifrig durch die Gegend. Darueber bin ich sehr gluecklich, auch wenn ich weiss, dass sie jeden Moment sterben kann. Nach 3 guten Tagen zu Hause, bekam Luise wieder einen Anfall, dieser ging aber nur 1 Minute maximal, ich gab ihr sofort Diazepam und nach 1 Stunde war sie wieder ganz normal. Seitdem ist es gut. Ich hoffe es bleibt gut, so lange es geht. Ich bete jeden Tag.






23-02-2014
Ich bin im Moment in Kontakt mit der Universitaets Tierklinik Bern, denn es gibt, so habe ich erfahren, die Moeglichkeit Luise mit einer Shunt OP zu helfen, dabei wird ein Shunt von den Kopf in den Bauchraum gelegt. Dadurch kann die Fluessigkeit abgeleitet werden. Leider sind die Ueberlebenschancen auf den OP-Tisch 50%.
Bei Menschen funktioniert eine solche OP sehr gut, aber Luise wiegt nur 1,4 kg.
Die weiteren 3 Monate zeigen zudem, ob der Koeper diesen Shunt annimmt oder abstoesst, ausserdem kann dieser jeder Zeit verstopfen oder an sich einfach nicht funktionieren. Dann muesste nachoperiert werden. Falls all diese Dinge nicht eintreffen sollten und positiv ueberstanden werden, wuerde Luise wieder ein ( fast ) normales Leben fuehren koennen. Im Moment weiss ich aber nicht was ich machen soll. Die Risiken sind eine Katastrophe. Und im Moment geht es ihr auch gut. Ich halte Euch auf dem Laufenden.


19-07-2014
Ich habe mich nicht fuer eine OP entschieden, denn Luise geht es sehr gut, sie hatte bisher keine weiteren Anfaelle. Sie bekommt eine viertel Tablette Pexion jeden 2. Tag. Diese zerbroesel ich und mische sie mit etwas kaltem Kokosoel (dann ist es naemlich fest), damit laesst sich die Masse besser in ihr Maul stecken, ich reibe es einfach zwischen Zaehne und Wange, weil ich kann ihr Maul leider nicht oeffnen und ihr das Stueck Tablette geben, klappt einfach nicht bei mir, aber Kokosoel ist ja sehr gesund und ob die Tablette zerbroeselt oder ganz in ihren Magen kommt, macht denke ich keinen Unterschied. Ich nehme Luise so gut wie immer mit, lasse sie nur selten alleine zu Hause. Sie darf leider nicht fliegen, das bekommt dem Wasserdruck in ihrem Kopf nicht, sagte die Tieraerztin. Sehr schade, aber ok. Ich hoffe so sehr, dass sie nie wieder einen Anfall bekommt und ihr Zustand so bleibt, wie er jetzt ist. Falls es Neuigkeiten gibt, melde ich mich bei Euch. Aber ich hoffe, ich muss es nicht.

14-06-2016
Hallo Ihr Lieben! Ich melde mich mal wieder und ich muss Euch leider mitteilen, dass meine Luise im Himmel ist. Sie ist am 20. Mai 2015 gestorben, genau 1 Tag vor meinem Geburtstag. Ich schreibe es erst jetzt in meinem Blog, weil ich mich lange, lange Zeit nicht in der Lage gefuehlt habe darueber zu schreiben oder gar zu sprechen, ich bin immernoch sehr traurig, auch wenn ich immer wusste, dass es jederzeit kommen konnte und somit damit gerechnet habe. Ich vermisse sie sehr. Es war sehr schlimm zum Schluss mit Luise, ich moechte nicht darueber schreiben, ich sage nur, sie lag 7 Tage im Koma und ich musste sie einschlaefern lassen, so etwas moechte ich nie wieder erleben. 
Ich wuensche Euch alles Liebe!